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Moderne Kulturpolitik darf sich nicht nur in Traditionspflege erschöpfen. Deshalb sind für uns GRÜNE Förderschwerpunkte die Sozio- und Off-Kultur.
Seit der letzten Kommunalwahl ist es uns gelungen, wesentliche kulturpolitische Erfolge zu erzielen: Als einzige Partei haben wir für den Umbau des Kraftwerks Mitte und die gleichzeitige Erneuerung des Kulturpalastes gekämpft und schließlich auch durchsetzen können. Damit ist die Zukunft großer städtischer Kulturinstitutionen – Dresdner Philharmonie, Theater Junge Generation, Staatsoperette, Herkuleskeule und Zentralbibliothek – gesichert und wird sinnvoll im Stadtzentrum weiterentwickelt.
Sozio- und Off-Kultur brauchen Unterstützung
Besondere Förderschwerpunkte bilden für uns GRÜNEN die Sozio- und Off-Kultur. Die Breite und Vielfalt in diesen Bereichen müssen erhalten bleiben und Raum für neue innovative Initiativen geschaffen werden, da Dresdens Kulturlandschaft maßgeblich auch von diesen Institutionen und Initiativen lebt. Neben der kommunalen Kulturförderung, die halbjährlich vergeben wird, möchten wir einen Fördertopf in Höhe von 50.000 Euro einrichten, der flexibel und unkompliziert vergeben wird. Dieser sollte in besonderem Maße dem Bereich der Soziokultur, als Verbindungsglied zwischen Kultur, Zeitgeschehen und Stadtteilarbeit, zugutekommen.
Räume für Kultur- und Kreativszene
Eine zentrale Aufgabe in den nächsten Jahren wird es sein, bessere Bedingungen für die Kultur- und Kreativszene zu schaffen. Hauptproblem hier ist mittlerweile der Mangel an erschwinglichen Räumlichkeiten in Dresden. Deshalb müssen vor allem bezahlbare Räume für Produktion und Präsentation von Kunst und eine Unterstützung von Institutionen bereitgestellt werden. Dabei sollen Selbstnutzungsinitiativen und Konzepte der Zwischen- und Umnutzung wie nach dem Modell der „Wächterhäuser“ gefördert werden. Liegenschaften, die bereits kulturell genutzt wurden, sollen dauerhaft und verbindlich der Kultur erhalten bleiben.
Wir fordern die Einhaltung der "Richtlinie zur Ausstellungsvergütung für Bildende Künstler in Sachsen" durch die Stadt Dresden. Dadurch erhalten Bildende Künstlerinnen und Künstler eine Vergütung für die Bereitstellung von Werken sowie für ihre Mitwirkung bei deren Aufbau in Ausstellungen.
Kultur ist Weltoffenheit
Dresden ist zunehmend international geprägt. Dazu gehört ein buntes und weltoffenes Klima, in dem sich auch Kulturinstitutionen aktiv öffnen und die Vielfalt der Stadtgesellschaft widerspiegeln. Deshalb sollte die Richtlinie zur kommunalen Kulturförderung in Bezug auf interkulturelle Kriterien erweitert werden. Der Welterbe-Bewerbung Helleraus stehen wir positiv gegenüber. Allerdings dürfte nach der Aberkennung des ersten Dresdner Welterbe-Titels „Dresdner Elbtal“ eine erneute Bewerbung schwierig sein und bedarf eines Umdenkens in der Stadtspitze: Welterbe ist nicht nur ein schönes Label, sondern große Verantwortung und Aufgabe für Politik, Verwaltung und Bürgerschaft.
Für das spezifische interdisziplinäre Konzept des Festspielhauses Hellerau sind Probenräume, Ateliers und Werkstätten unverzichtbar. Daher setzen wir uns für die Renovierung des Ostflügels mit den geplanten Künstlerwohnungen ein.
Kulturfinanzierung neu denken
Die vom Stadtrat im Jahr 2000 (!) beschlossene Richtlinie, mindestens ein Prozent der im Vorjahr verbrauchten Hochbaumittel für Kunst im öffentlichen Raum zur Verfügung zu stellen, muss endlich umgesetzt und der entsprechende Betrag im Haushalt eingestellt werden. Außerdem müssen Mittel aus der Kommunalen Kulturförderung ins nächste Haushaltsjahr übertragbar sein. Darüber hinaus sollten Träger kommunaler Bildungsaufgaben wie das Heinrich-Schütz-Konservatorium nicht mehr über die kommunale Kulturförderung finanziert, sondern finanziell auf eigene Füße gestellt und langfristig abgesichert werden. Die Erhebung von Eintrittsgebühren im Pillnitzer Schlosspark lehnen wir ab.
Dresden klingt gut
Um seinem Ruf als vielfältige Musikstadt gerecht zu werden, braucht Dresden eine besondere Förderung moderner Musikformen. Es braucht eine stärkere Nachwuchsförderung durch den Ausbau bestehender lokaler Wettbewerbe und Festivals. Außerdem sind auch hier die Schaffung und der Ausbau von Probenräumen und Auftrittsmöglichkeiten notwendig. Daneben stehen wir weiterhin zu eher klassisch ausgerichteten Angeboten wie den Dresdner Musikfestspielen.
Bibliotheken und Kulturelle Bildung stärken
Ein wichtiger Kulturfaktor in den Stadtteilen sind die Städtischen Bibliotheken, deren vielfältige Struktur es unbedingt zu erhalten gilt. Durch die Zusammenlegung von Haupt- und Musikbibliothek mit der medien@age im renovierten Kulturpalast entsteht ein moderner „Medien-Ort“, der vielfältige Nutzungen für alle Generationen ermöglicht. Wir unterstützen Projekte, die Kultur und Schule verbinden, beispielsweise die Zusammenarbeit des Projekttheaters mit der Dreikönigsschule, und möchten dazu einen stadtweiten Erfahrungsaustausch mittels Workshops und Plattformen schaffen.
Museumslandschaft pflegen
Damit die Dresdner Museen ihren Aufgaben weiterhin nachkommen können, müssen sie ausreichend finanziert sein. Nötige Investitionen sind vor allem bei den Depots zu tätigen. Die Räume des Zentraldepots Spenerstraße müssen endlich ausgebaut werden. Auch die Personalsituation in den Museen ist unbefriedigend. Für eine langfristige Planung ist ein Museumskonzept nötig, welches alle Museen unterschiedlicher Trägerschaft im Stadtgebiet berücksichtigt. Darin müssen vor allem die Platzprobleme einiger Museen und deren langfristige Konzeption berücksichtigt werden. Ein Erfolg GRÜNER Politik ist der Erhalt des Kraszewski-Museums als binationalem Begegnungsort zwischen Deutschland und Polen. Dieses muss weiter gefördert und unterstützt werden, z. B. durch vermehrte Förderung von Kulturprojekten, die sich dieser Verbindung widmen.
SPORT ist BewegungsKULTUR
Sport als Bewegungskultur – egal ob in Vereinen organisiert oder individuell ausgeübt, mit Profi-, Spitzen-, Amateur- und Breitensport, ist für uns unverzichtbarer Bestandteil der Stadtkultur. Besondere Priorität hat aus unserer Sicht neben der Sanierung der vorhandenen Infrastruktur und der klassischen Vereinsförderung der Breiten- und Individualsport. Wir fordern die wohnortnahe Entwicklung von Bewegungsräumen (Laufstrecken, Sportspielplätze, Fahrradwegenetz, Bolzplätze, Sportanlagen oder Kalthallen). Das kann auf einfache und landschaftsverträgliche Weise geschehen und ist mit relativ geringen Betriebskosten oder auch im selbstverwalteten Betrieb möglich. Bei allen Sportplanungen legen wir besonderen Wert auf die Umsetzung der Barrierefreiheit.
In der Sportförderung wollen wir verstärkt den Fokus auf den sozialen Aspekt des Sports legen und in der Sportförderrichtlinie den Kinder- und Jugendsport wie auch Gesundheits- und Entspannungssportarten für Berufstätige, Frauen und ältere Menschen stärker berücksichtigen. Wir kämpfen weiterhin für die zügige Sanierung der Dresdner Schwimmhallen und Bäder und halten auch die Sanierung des Heinz-Steyer-Stadions für erforderlich. Mit Dynamo Dresden muss ein Konzept erarbeitet werden, wie die städtischen Zuschüsse für die Stadionmiete schrittweise reduziert werden können. Für die Trainingsflächen des Vereins im Großen Garten muss ein geeigneter Ersatz gefunden werden.
Die Sporthallenversorgung Dresdens ist unzureichend. Deshalb erfolgt vielerorts die schulische Nutzung bis in die späten Nachmittagsstunden. Das schränkt eine außerschulische Nutzung der Sportanlagen ein. Gerade deshalb muss die Vergabe der Nutzungszeiten städtischer Sporthallen unbürokratisch erfolgen; die Nutzung städtischer Sportanlagen muss auch für nicht vereinsgebundene Einwohnerinnen und Einwohner möglich sein.
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