Menü
In den Jahren 2020 bis 2022 hatte unser ehrenamtliches Projektteam ein „Radzielnetz für den Stadtbezirk Plauen“ entwickelt. Würde man all diese 60 Maßnahmen umsetzen, gäbe es ein lückenloses, sicheres und attraktives Radwegenetz durch Plauen, die Südvorstadt sowie unsere weiteren Stadtteile Zschertnitz, Räcknitz, Kleinpestitz, Mockritz, Goschütz, Gittersee, Gostritz und Kaitz. Grundlage waren eine Online-Umfrage mit 630 Teilnehmenden, die ihre Probleme und Wünsche artikuliert hatten, sowie eine Online-Bürgerwerkstatt zur Diskussion der Top-Problemstellen.
Seit der Vorstellung des dicken Maßnahmenkatalogs im März 2022 ist schon wieder einige Zeit vergangen. Wie haben wir diese genutzt – und welche Dinge aus der grauen Theorie konnten wir bereits anschieben? Mit diesem Status-Update möchten wir eine Zwischenbilanz ziehen über unser politisches Wirken für einen attraktiven Radverkehr in Plauen. Wir werden diese Übersicht regelmäßig aktualisieren!
Demnächst steht in Dresden wieder eine Kommunalwahl an. Leider sind keine sicheren politischen Mehrheiten pro Radverkehr in Sicht. Bereits heute verhindert die latente Übermacht Auto-zentrierter politischer Kräfte oftmals eine schnelle Umsetzung guter Ideen. Daneben gängeln uns die Bauvorschriften des Bundes- und Landesrechts, u.a. weil die StVO-Novelle nach der Ablehnung des Bundesrats weiterhin im Schwebezustand gehalten wird. Weder Volker Wissing noch unsere sächsische Landesregierung (in der SPD und CDU die Verkehrspolitik bestimmen) spielen hier eine konstruktive Rolle. Trotz mancher widrigen Umstände werden wir weiterhin an der Umsetzung unseres Radzielnetzes arbeiten!
Bei den folgenden Straßenzügen konnten wir bereits Erfolge verzeichnen – wenn auch nicht immer 100% unserer Forderungen umsetzbar waren. Oftmals sind Beschlüsse getroffen, deren Realisierung noch aussteht – hier ernährt sich das Eichhörnchen leider mühsam, aber stetig!
Die „Radroute Süd“ ist sicher unser größter Erfolg: Im Stadtbezirksbeirat Plauen hatten wir frühzeitig die Vision einer hochwertigen Radvorrangroute von Coschütz über Plauen in die Innenstadt eingebracht. Anlässlich einer Bürgerpetition sagte die Stadtverwaltung dies im Petitionsausschuss zu und übernahm unsere Vorschläge weitgehend (siehe Beschlussempfehlung SBR Plauen). Das erklärte Ziel ist es, eine Alternative zur schmalen, stark befahrenen Chemnitzer Straße zu schaffen, auf der kein Platz für sichere Radverkehrsanlagen ist – erst recht nicht, falls dort irgendwann die Tramlinie 5 nach Plauen fährt.
Seit 2021 ist die Radroute Hohe Straße in der jährlichen Radverkehrs-Pressekonferenz unseres Baubürgermeisters als Baumaßnahme enthalten. Leider konnte die Stadtverwaltung den für 2023/24 geplanten Baustart nicht realisieren, aber es gibt eine feste Zusage für 2025/26. Hintergrund ist: Die Inbetriebnahme der Radroute wird an den Start der Bauvorbereitungen an der Nürnberger Straße gekoppelt. Die sichere Querung an der Kreuzung Nürnberger/Hohe Straße wird dann mit einer Baustellenampel geregelt. Entlang der Hohen Straße werden ähnliche Maßnahmen wie entlang der „Radroute Ost“ nach Striesen und Tolkewitz ergriffen. Dies bedeutet für die Hohe Straße u.a.:
Wir werden uns weiter dafür einsetzen, dass der Pkw-Durchgangsverkehr durch geeignete Maßnahmen verhindert wird, z.B. durch Diagonalsperren oder gegenläufige Einbahnstraßen. Wir freuen uns auf einen Baustart ab Ende 2025 und stehen für einen frühzeitigen Einbezug der Anwohnenden ein!
Im Zuge der unter Nr. 22 thematisierten Umplanung für den Zelleschen Weg wurde auch der Nordabschnitt der Münchner Straße – also unterhalb des Nürnberger Platzes – nochmals umgeplant. Auch hier werden nun 2,60 m breite Radfahrstreifen angelegt, anstatt der 2016 angesetzten 2,15 m. Dies ist sehr erfreulich gerade bergaufwärts, wo langsame Radfahrende dann durch schnellere mit Elektro- oder Sportrad überholt werden können. So werden unsere Radwege in Dresden nach und nach für alle Zielgruppen nutzbar!
Eine zweite Kernforderung des Radzielnetz Plauen fand weiterhin keine Berücksichtigung: und zwar das Beibehalten des heutigen Zweirichtungsradwegs auf der Ostseite entlang der neuen Rewe-Filiale am Fritz-Löffler-Platz. Allerdings entsteht direkt vor dem Rewe-Haupteingang eine neue Querungsmöglichkeit am unteren Ende der neuen Tram-Haltestelle Nürnberger Platz, die viel weiter unten als heute liegen wird. Wer mit seinen Rewe-Einkäufen also bergauf Richtung Nürnberger Platz und Plauen radeln möchte, kann zukünftig bequem die Straßenseite queren und in Regelrichtung weiterfahren. Damit hat die Stadtverwaltung unsere Hauptforderungen aufgegriffen – leider ohne die in unseren Augen überdimensionierten vier Kfz-Spuren zu hinterfragen.
Durch das Projekt „Campuslinie“, ehemals „Stadtbahn 2020“, wird die Nürnberger Straße in wenigen Jahren massiv umgebaut und verbreitert. Wir Plauener Grüne standen von Anfang an zur neuen Straßenbahn. Der geplante Querschnitt mit vier vollwertigen Kfz-Fahrspuren plus riesigen Kreuzungsanlagen fordert uns jedoch große Kompromissbereitschaft ab, da viele alte Bäume und wertvolle Grünflächen wegfallen werden. Im Kontext des Radzielnetz Plauen hatten wir uns entschieden, für einen pragmatischen Kompromiss zugunsten des Radverkehrs zu werben – denn dieser sollte mit 1,85 m schmalen Radfahrstreifen abgespeist werden, die dem Radverkehrsaufkommen gerade zu Uni-Stoßzeiten keineswegs gerecht würden.
Inzwischen liegt seit Anfang 2024 der Planfeststellungsbeschluss vor. Dank der Intervention der grünen Stadtratsfraktion, die unser Baubürgermeister teilweise aufgegriffen hatte, sind nun die Radfahrstreifen wenigstens auf 2,10 m verbreitert worden – zulasten der linken Kfz-Spur. Unsere grüne Stadtratsfraktion war die einzige, die für noch mehr Umverteilung eintrat. Dies ist somit nur ein kleiner Erfolg, aber angesichts des bereits sehr weit fortgeschrittenen Planungsstands das Maximum, das noch erreicht werden konnte. Für die Radelnden bedeuten auch 25 cm mehr Überholabstand schon einen Sicherheitsgewinn.
Wir bleiben hier optimistisch: Mit der Ausführung als Radfahrstreifen auf Fahrbahnniveau, die wir im Idealfall gerne abgeändert hätten, ist die zukünftige Flächenaufteilung in späteren Zeiten variabel. Bei weiter abnehmendem Kfz-Verkehr und zunehmendem Radverkehr bleibt es so in Zukunft möglich, unseren Vorschlag einer überbreiten Kfz-Fahrbahn (5,50 statt 6,25 m) zugunsten einer breiten „Protected bike lane“ noch umzusetzen, ohne massive bauliche Eingriffe in den sonstigen Straßenquerschnitt. Die Zukunft einer leistungsfähigen Radroute entlang der Nürnberger Straße, die den Anforderungen einer Radvorrangroute gerecht wird, ist somit nicht für alle Zeiten verbaut!
Die im April 2024 vorgestellte Verwaltungsvorlage, die den Vorplanungsbeschluss aus dem Jahr 2016 in Teilen abändert, hat wesentliche Forderungen des Radzielnetz Plauen aufgegriffen! So wurden die Radwege auf allen Abschnitten nochmals verbreitert. Vor allem im Ostabschnitt zwischen Ackermann-/Paradiesstraße (Linie 11) und Teplitzer/CDF-Straße (Linie 66) wurden die Radfahrstreifen von schmalen 1,85 m auf attraktive 2,60 m verbreitert – teilweise zulasten der Kfz-Spuren. Auf diesem knappen Kilometer, wo der Wind oftmals durchpfeift, können sich nun langsame und schnelle Radelnde viel besser überholen!
Bei der Vorstellung dieser Vorlage im Stadtbezirksbeirat Plauen wirkten wir außerdem darauf hin, dass die Querungsstellen nochmal nachoptimiert werden. Insbesondere die Verkehrszüge Max-Liebermann-/Heinrich-Greif-Straße sowie Wundt-/Schinkelstraße stellen wichtige Radrouten dar, die eine umwegfreie, verkehrssichere Querung des Zelleschen Wegs verdienen! Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung sicherten zu, eine (voraussichtlich kostenneutrale) örtliche Verschiebung von Querungsstellen nochmals zu prüfen.
Allerdings ein Warnhinweis: Stand Ende April 2024 ist diese Stadtratsvorlage noch im Geschäftsgang, d.h. ein positiver Beschluss steht aus. Die CDU-Fraktion macht schon mächtig Wind gegen breitere Radstreifen, da sie die Verringerung der überbreiten Kfz-Spuren von je 5,50 m auf 5,25 m offenbar aus prinzipiell-ideologischen Gründen nicht mittragen kann. Offenbar hat man aus dem Wahldebakel 2019, wo CDU und FDP mit einer Anti-Rad-Kampagne in puncto Zellescher Weg wenig Sympathien eingefahren hatten, nichts gelernt. Leider müssen wir mit Spannung um die Stadtratsentscheidung bangen, wo zum Teil die Stimme von OB Hilbert den Ausschlag geben kann.
Auf die zukünftige Radroute durch die Bienertstraße sind wir besonders stolz! Dieses Thema war quasi die Geburtsstunde des Radzielnetz-Projekts: Anfang 2020 hatten wir einen Stadtratsantrag eingebracht, um die Bienertstraße zur Radroute (Fahrradstraße) von der Münchner Straße (Hst. Nöthnitzer Straße Linie 3) bis an die Tharandter Straße in Löbtau zu machen. Die parallele Verkehrsachse Nöthnitzer Straße (Westabschnitt) und Altplauen (S-Bogen hinunter zum S-Bahnhof) ist sehr eng und bietet keinen Platz für Radwege.
Eine positive Überraschung war damals die Zustimmung der CDU-Fraktion, die uns eine Mehrheit im Stadtrat garantierte. Die CDU hatte nämlich eine Anwohnendenbefragung per Postkarte gemacht – und siehe da: Unsere Ideen erreichten Mehrheiten zwischen 50 und 75% (siehe DNN-Artikel)! Davon war die CDU offenbar so verblüfft, dass sie zumindest den wesentlichen Teilen unseres Antrags zustimmte.
Noch im Frühjahr 2024 wollte die Stadtverwaltung ihre Planungsergebnisse im Stadtbezirksbeirat Plauen vorgestellt. Leider ist dies (Stand April 2024) noch nicht passiert. Wir werden dann hier genauer berichten und freuen uns auf die Realisierung ab 2025/26 zeitgleich mit der um 90° kreuzenden „Radroute Süd“ durch die Hohe Straße! Mit Hoher und Bienertstraße entsteht somit ein Fahrradstraßenkreuz durch das „untere Plauen“ als sichtbares Ergebnis unseres Projektes, das insbesondere für Chemnitzer und Nöthnitzer Straße jeweils weit über 100 Problemmeldungen und Alternativvorschläge eingesammelt hatte!
Der Ostabschnitt der Nöthnitzer Straße (zwischen Münchner Straße und Bergstraße) muss sowieso saniert werden, um dem zunehmenden Verkehr des neuen Südcampus der TU Dresden aufzunehmen. Mehr dazu auf der Themenseite der Stadtverwaltung!
Für die 2022 stattfindende Bürger*innenbeteiligung – in einer Veranstaltung sowie per Online-Umfrage – kamen unsere Vorschläge aus dem Radzielnetz Plauen gerade rechtzeitig. Im Ergebnis sind wir sehr erfreut, dass die am ehesten konsensfähige Planungsvariante der Stadtverwaltung (Nr. 3) im Kern unserem eigenen Kompromissvorschlag entspricht: Bäume weitgehend erhalten, schmale Kfz-Fahrbahn, beidseitige Schutzstreifen, Gehwege reserviert für Fußgänger*innen insb. wegen des Südcampus, alternative Lösungen für Mitarbeiterparken der TU Dresden. Unsere Ideen sind offenbar mehrheitsfähig! Deshalb gehen wir davon aus, dass diese Variante zur Grundlage der weiteren Planungen wird.
Allerdings gibt es einen wesentlichen Unterschied: Die Stadtverwaltung plant mit schmalen Schutzstreifen (nur 1,50 m wie auf der Chemnitzer Straße), wir hingegen hatten 2,25 m breite Schutzstreifen mit durchgängiger Rotmarkierung (bzw. rot eingefärbtem Asphalt wie in Holland) vorgeschlagen. Hier wirken wir im Stadtrat und Stadtbezirksbeirat weiterhin darauf ein, dass keine zweite Chemnitzer Straße entsteht, sondern aus den dortigen Problemen gelernt wird.
Im Zuge der unter Nr. 22 thematisierten Umplanung für den Zelleschen Weg griff die Stadtverwaltung auch 1:1 eine weitere Idee aus dem Radzielnetz Plauen auf: eine direkte Anbindung vom Zelleschen Weg an die Hildebrandstraße, die in Verlängerung der Querallee des Großen Gartens hochwertige und schnelle Radverbindungen von der Südvorstadt Richtung Johannstadt, Striesen und Waldschlösschenbrücke ermöglicht! Hier soll nun aus einem Trampelpfad auf einem städtischen Grundstück ein echter Geh- und Radweg werden, der eine bequeme Westumfahrung des für Radfahrende unsicheren und engen Wasaplatzes ermöglicht.
Im Zuge der Planfeststellung zum Zelleschen Weg wird dafür die Detailplanung starten. Mit einer Umsetzung ist somit leider erst in den 2030er Jahren zu rechnen, wobei wir nach erfolgtem Stadtratsbeschluss einen weiteren Anlauf nehmen werden, um eine aufwärtskompatible Interimslösung herzustellen. Zudem konnten wir im Stadtbezirksbeirat Plauen noch einen Beschluss herbeiführen, dass die Stadtverwaltung für das Überqueren des Zelleschen Weges sowie der Teplitzer Straße auf Höhe des neuen Radweg-Durchstichs eine Ampel aufstellen solle. Hier sind wir gespannt auf die Prüfergebnisse.
Bislang nicht berücksichtigt wurde die südliche Fortsetzung entlang des Pestitzer Wegs in Richtung Zschertnitz und Südhöhe. Dazu finden Sie unten mehr unter „Themen für 2024/25“.
Der zukünftige Radschnellweg von Dresden nach Freital wird entlang des SachsenEnergie-Heizkraftwerks auf der Fabrikstraße geführt werden. Hierzu ist der Planungsstand der Stadtverwaltung Dresden recht eindeutig, sodass die heute gesperrte Fabrikstraße (als Betriebsgelände der SachsenEnergie) langfristig wieder geöffnet werden wird.
2020 hatte der ADFC eine Petition gegen die Sperrung des Betriebsgeländes gestartet. Im Petitionsausschuss konnten unsere grünen Vertreter erreichen, dass kurzfristig eine Interimslösung eingerichtet wird. So hatte die Stadtverwaltung 2021 einen Durchstich von der Fabrikstraße zur Oederaner Straße asphaltiert, damit der Radverkehr das Betriebsgelände der SachsenEnergie umfahren kann. So fehlt zwar noch die direkte Verbindung entlang der Fabrikstraße, aber man kann mit einem kleinen Umweg über die (unsanierte) Oederaner Straße zumindest weiterkommen.
Inzwischen ist das Provisorium bereits wieder Geschichte – und wurde durch ein zweites ersetzt: Im Zuge der Bauvorbereitungen zum Neubau der Nossener Brücke wurde Anfang 2024 eine vollwertige Verbindungsstraße angelegt, die auch vom Radverkehr genutzt wird. Unabhängig davon arbeiten wir weiterhin an der direkten Freigabe der Fabrikstraße auf ihrer vollen Länge, denn nur so kann ein hochwertiger Radschnellweg entstehen!
Der Südpark wird nicht nur eine Kernfläche der Bundesgartenschau 2033, sondern bietet auch mehrere wichtige Fahrrad-Nebenrouten. Hier kann man die Südhöhe frei vom Autoverkehr und teilweise mit flacherer Steigung erstrampeln!
Im Kontext der Buga-Bewerbung haben wir Plauener Grüne einen klaren Beschluss unseres Dresdner Kreisverbandes vorbereitet. Im Stadtbezirksbeirat Plauen konnten wir OB Dirk Hilbert persönlich über die wichtigen Wegebeziehungen durch den Südpark aufklären, nachdem unser grünes SBR-Team sein persönliches Kommen durchgesetzt hatte. Im Ergebnis wird der Südpark zwar während der Buga-Monate im Jahr 2033 nicht mit dem Rad befahrbar sein, aber die Buga-Vorbereitungen haben nun die Anforderung der kombinierten Fuß- und Radnutzung auf den Hauptwegen nochmals ins Stammbuch geschrieben bekommen. Dies wird hoffentlich verhindern, dass unbefestigte oder zu schmale Wege angelegt werden.
In enger Absprache mit unserer grünen Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen bestehen zudem echte Chancen auf eine Fuß- und Radbrücke hinüber zur Böllstraße und Bismarcksäule, womit eine weitere wichtige Ausweichroute für den Freizeit- und Alltagsradverkehr Realität würde!
Für einige weitere Straßenzüge haben wir uns ganz konkret eingesetzt, aber hier waren unsere Initiativen bisher nicht von Erfolg gekrönt. Aber versprochen – wir bleiben dran!
Eine hochwertige Radvorrangroute über die Hohe Straße, die Coschütz über Plauen an die Innenstadt anbinden soll, braucht einen verkehrssicheren südlichen Abschluss. Den Kreuzungsbereich Karlsruher/Coschützer/Bernhardstraße/Westendring, also die schmale S-Kurve an der Haltestelle Saarstraße, halten wir für einen gefährlichen Unfallschwerpunkt. Daher hatten wir im Stadtbezirksbeirat Plauen einen umfangreichen Antrag eingebracht, der die Stadtverwaltung zur Prüfung unseres Lösungsvorschlags aus dem Radzielnetz aufforderte, alternativ zum Entwickeln anderer Lösungen. Die anderen Parteien im SBR Plauen konnten wir davon überzeugen, sodass es sogar einen einstimmigen Beschluss gab – ein seltenes Ereignis bei Radverkehrsthemen (siehe DNN-Artikel)!
Leider hat die Stadtverwaltung unseren Antrag weitgehend abgeschmettert – u.a. weil die nachweisbaren Unfälle zu lange zurück liegen, um die Stelle aktuell als Unfallschwerpunkt einzustufen. Über diese Geringschätzung der lokalen Erfahrungen waren wir nachhaltig verärgert und werden bei nächstbester Gelegenheit das Thema wieder einbringen, damit Radfahrende sich nicht weiterhin zwischen Bordsteinkante, Rillenschienen und knapp überholenden Autos durch diese auf Google Maps als „Todeseck“ benannten Stelle quetschen müssen.
Zum Kernabschnitt der Münchner Straße hatten unsere Kolleg*innen der Linken einen Stadtratsantrag mit Fokus auf Schulwegsicherheit eingebracht – ein gutes und wichtiges Thema! Im Stadtbezirksbeirat Plauen hatten wir umgehend einen Ergänzungsantrag für regelkonforme Radverkehrsanlagen eingebracht (die faktisch auch das städtische Radverkehrskonzept fordert). Leider fanden weder Tempo 30 noch unsere Radverkehrsanlagen eine Mehrheit im Stadtrat, sodass es demnächst nur kleinere Verbesserungen für querende Fußgänger*innen und Schulkinder an einigen Straßeneinmündungen geben wird (siehe DNN-Artikel).
Nach jahrelanger Debatte bleiben bei unserem Standpunkt, dass der historische „Reitweg“ auf dem Mittelstreifen keine regelkonforme und sichere Radverkehrsführung darstellen kann. Heute ist dort das Radeln zwar geduldet, aber faktisch verboten. Baulich wären breite Radfahrstreifen entlang der Münchner Straße keine große Sache – wie wir zur Europäischen Mobilitätswoche 2021 sogar mit einem „Pop-up-Radweg“ demonstrieren konnten. Aber politisch ist das im Dresdner Stadtrat ein sehr dickes Brett. Dieses werden wir weiter bohren, denn theoretisch könnte die Stadtverwaltung auf Basis des Radverkehrskonzepts sowie aufgrund der Verkehrssicherheit auch ohne Stadtratsbeschluss aktiv werden. Vorschläge für alternative Anwohnerparkkonzepte am TU-Campus gibt es zuhauf.
Ähnlich wie bei der Nürnberger Straße war hier der Zug schon fast abgefahren, aber wir hatten uns trotzdem an Verbesserungsvorschlägen versucht. Inzwischen liegt das Baurecht vor. Die beschlossene Ausführung ist prinzipiell attraktiv für den Radverkehr und auf weiten Teilen als „Protected bike lane“ ausgeführt. Unsere Verbesserungsvorschläge fanden jedoch kein Gehör, sodass die Kreuzungsbereiche in Löbtau bzw. an der Budapester/Chemnitzer Straße leider mit schmalen führenden Radfahrstreifen ausgeführt werden, die am Ebertplatz im gefährlich spitzen Winkel über die Tramschienen führen. Auch werden, anders als 2014 vom Stadtrat beschlossen, keine Zweirichtungsradwege angelegt, sodass das Problem der Geisterradler leider ungelöst bleibt.
Hier war Gefahr im Verzug, denn der Stadtrat hatte bereits 2014 eine Straßensanierung ohne regelkonforme Radverkehrsanlagen beschlossen. 2017 hingegen beschloss derselbe Stadtrat im Rahmen des Radverkehrskonzepts, dass hier Nachbesserungsbedarf besteht. Leider bringt die Stadtverwaltung nun den ursprünglichen Beschluss ohne Änderung zur Ausführung, um sich nicht mit parkenden Anwohnenden anzulegen. Unsere Versuche, hier eine Änderung herbeizuführen, waren nicht von Erfolg gekrönt – weder unsere Unterstützung der ADFC-Petition, die im Petitionsausschuss nur von grüner Seite ernsthaft befürwortet wurde, noch unser eigener grüner Stadtratsantrag.
Im April 2024 wurde nun öffentlich, dass der Baustart auf der Gostritzer Straße sich erneut auf 2025/26 verzögern wird (siehe DNN-Artikel). Das damalige Hauptargument der CDU, FDP, SPD und Linken, dass eine erneute Umplanung zugunsten von Radwegen den Baustart um ca. zwei Jahre verzögern wurde, ist somit in sich zusammengefallen. Leider wird sich trotzdem an der mehrfach vom Stadtrat bestätigten, radwegefreien Bauplanung nichts mehr ändern lassen. In der Konsequenz wird eine Straßenführung mit vielen aufwändig angelegten Parkbuchten entstehen, die schon zur Eröffnung nicht mehr zeitgemäß ist und sich über Jahrzehnte nicht ändern lassen wird!
Als die StVO-Novelle 2020 in Kraft trat, hatten unsere Kolleg*innen der Linken einen umfassenden Stadtratsantrag zur Umsetzung der neuen Regelungsmöglichkeiten eingebracht. Neu war auch die Möglichkeit, flächige Fahrradzonen mit Vorrang für den Radverkehr einzurichten, was die Linken explizit für die Äußere Neustadt forderten. Unsere grünen Stadtbezirksbeirätinnen erreichten im SBR Plauen eine Mehrheit für unseren Änderungsantrag, um hier zusätzlich den TU-Kerncampus aufzunehmen (). Die linke Stadtratsfraktion übernahm diese Änderung – aber eine auto-orientierte Stadtratsmehrheit lehnte leider die gesamte Initiative ab. Im Zuge der Campusumgestaltung in den nächsten Jahren werden wir einen neuen Anlauf starten, denn ein verkehrsberuhigter Campus ist unser erklärtes Ziel (siehe Regionalwahlprogramm Plauen Nr. 9).
Folgende Straßenzüge nehmen wir uns für das Restjahr 2024 sowie die erste Jahreshälfte 2025 vor die Brust:
Eine hochwertige Radvorrangroute zur Umfahrung der Chemnitzer Straße ist eine tolle Sache (siehe oben Nr. 1) – aber was ist mit der ebenfalls unsicheren und engen Coschützer Straße? Sicherlich sind alle Routen den Hang hinauf nach Hochplauen und Coschütz sehr steil – aber ist das in Zeiten von E-Bikes wirklich noch ein Argument?
In jedem Fall stellen wir fest, dass die Stadtverwaltung 2021 eine Radroute bis hinauf zum Beginn der Karlsruher Straße angekündigt hatte – um dann Jahr für Jahr in den Jahresauftakt-Pressekonferenzen den Planungsbereich schrittweise bis zum Plauenschen Ring einzukürzen. Dies werden wir so nicht hinnehmen, sondern ganz konkret eine weitere Fortsetzung bis zur Karlsruher Straße einfordern! Wobei dann der Haltestellenbereich Saarstraße (siehe oben Nr. 3) sowie die Karlsruher Straße selbst wieder eine Rolle spielen werden …
Der Stadtteil Zschertnitz wird gerne links liegen gelassen. Dabei leben dort zahlreiche Menschen, die weitaus nicht alle mit dem Auto unterwegs sind – z.T. auch aus finanziellen Gründen. Leider gibt es in Zschertnitz bislang so gut wie gar keine Fahrradinfrastruktur. Wie also kommt man von Zschertnitz ins Stadtzentrum und umgekehrt?
Mit der Routenführung über Franklin-, Max-Liebermann- und Heinrich-Greif-Straße definiert bereits das Radverkehrskonzept der Landeshauptstadt aus dem Jahr 2017 eine praktikable Ausweichroute für Ackermann- und Paradiesstraße, die wegen der Tramschienen und parkenden Autos äußerst hässlich zu radeln sind. Diese städtische Idee hatten wir im Radzielnetz Plauen aufgegriffen. Nun werden wir uns dafür einsetzen, dass die städtischen Ideen auch Wahrheit werden und hochwertige Radwege bzw. Fahrradstraßen zwischen dem Lennéplatz und der Haltestelle Räcknitzhöhe in Zschertnitz eingerichtet werden!
Der untere Teil der steilen Schleiermacherstraße zwischen S-Bahnhof, Kirchhof und 39. Grundschule ist heute nur als Fußweg gewidmet. Der Abschnitt oberhalb ist wiederum eine Einbahnstraße, die talwärts nicht geradelt werden darf. Als Zuführung vom Plauenschen Hang zum S-Bahnhof, nach Löbtau sowie zum zukünftigen Radschnellweg Dresden-Freital wollen wir hier die Freigabe für Radfahrende erwirken. Dabei geht es primär um die Legalisierung eines Schleichwegs, der gefährliche Straßenzüge (Altplauen, F.-C.-Weiskopf-Platz, Coschützer Straße) umfährt und ohne baulichen Aufwand den Radverkehr unterstützt.
Angesichts der Unfallhäufungsstelle an der Kreuzung Strehlener/Franklinstraße plant die Stadtverwaltung sowieso eine Neuordnung dieses Bereichs. Zwischenzeitlich wurde mal eine „streckenhafte verkehrsorganisatorische Maßnahme“ für den Radverkehr angekündigt. Wir wollen uns dafür einsetzen, dass hier den technischen Regelwerken Folge geleistet wird, da entlang der Strehlener Straße einfach zu viele Kfz unterwegs sind, um Radfahrende in den Mischverkehr bei Tempo 50 zu werfen. Immer wieder müssen Radelnde den parkenden Autos ausweichen und werden dabei gefährlich scharf überholt von Pkws, Lkws und Bussen.
Wir fordern separate Radfahrstreifen, für die dort auch Platz ist! Anwohnende gibt es quasi keine, d.h. das heutige Gratisparken entlang der Strehlener Straße wird vor allem von Auswärtigen genutzt, die gebührenfrei parken und in die Innenstadt laufen. Nichts, was man schützen müsste zulasten der Sicherheit der dort Radelnden!
Vorschlag eines neuen Straßenquerschnitts für die Strehlener Straße (Gehwege und Bordsteine wie heute)
Dieser Schleichweg mündet direkt neben dem „Drepunct“ in den Zelleschen Weg und bietet eine interessante Verbindung von der SLUB nach Norden, in Verlängerung der Uhlandstraße, Gret-Palucca-Straße sowie Blüherstraße. Der obere Teil des Durchstichs ist ein „Gehweg Rad frei“, der untere Teil nicht. Auch hier wollen wir die Freigabe für Radfahrende erwirken. Dabei geht es primär um die Legalisierung eines Schleichwegs, der stark befahrene Straßenzüge (Bergstraße, Fritz-Löffler-Straße) umfährt und ohne baulichen Aufwand den Radverkehr unterstützt.
Dieser Schleichweg mündet auf Höhe der Stadtbezirksgrenze nach Prohlis in die Caspar-David-Friedrich-Straße, kurz bevor sie den Straßennamen in „Südhöhe“ wechselt. Er bietet eine interessante Verbindung von der Südhöhe/Kohlenstraße nach Strehlen und Leubnitz, um die schmale Caspar-David-Friedrich-Straße umfahren, die leider ohne Radverkehrsanlagen saniert wurde (obwohl Platz für einen bergwärtigen Schutzstreifen gewesen wäre). Entlang der Gußmann- und Otto-Pilz-Straße lässt es sich ohne starken Autoverkehr bergauf radeln, mit angenehm verteilter Steigung.
Nachdem der Durchstich zur Otto-Pilz-Straße sowieso bereits von Radfahrenden genutzt wird, möchten wir dies mit einem Zusatzschild „Rad frei“ legalisieren. Dies bedeutet Fahren mit besonderer Vorsicht, im Zweifel Schrittgeschwindigkeit bzw. Anhalten. Beim überschaubaren Fußverkehrsaufkommen entlang der Otto-Pilz-Straße ist dies angemessen. Es entsteht kein baulicher Aufwand.
Wir sind eine Initiative der Südrunde, der Regionalgruppe der Dresdner GRÜNEN im Stadtbezirk Plauen.
Du erreichst unser ehrenamtliches Projektteam unter: radfahren-in-plauen@ gruene-dresden.de
Neumitglieder und Interessierte herzlich willkommen! Wir bitten um vorherige Anmeldung via buero@gruene-dresden.de
Gestern hat die 29. Conference of the Parties (COP) in Baku, Aserbaidschan begonnen. Für Deutschland wird Annalena Baerbock als Verhandlerin [...]
Robert Habeck hat einen Plan vorgestellt, wie Deutschlands wirtschaftliche Kräfte neu entfesselt werden. Die Vorschläge sollen die [...]
Gestern am späten Abend wurde das weiterentwickelte Kita-Qualitäts- und Teilhabeverbesserungsgesetz (KitaQuTH) im Bundestag beschlossen. Es [...]